Pressemitteilung und Einladung zur Demonstration am 25.11.2022, 18 Uhr, Dammtor, Hamburg, 11.11.2022
Das „Hamburger Bündnis zum internationalen 8. März Streik“ ruft Frauen, Lesben, inter- und nicht-binäre, trans- sowie agender-Personen (FLINTA) für Freitag, den 25. November zur Teilnahme an der Demonstration „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“ auf. Beginn der Demonstration ist um 18 Uhr am Dammtor. Zudem gibt es von 19.15h bis 19.45h eine Zwischenkundgebung am Tschaikowsky Platz. Die Endkundgebung ist von 20h bis 20.30h am Neuen Pferdemarkt.
Das „Hamburger Bündnis zum internationalen 8. März Streik“ besteht aus knapp 50 Organisationen, Gruppen, Vereinen, Kollektiven und Einzelpersonen und ist Teil eines bundesweiten Netzwerks.
Der 25. November als Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen geht auf die Ermordung der Schwestern Patria, Minerva und María Teresa Mirabal am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik zurück. Grund ihrer Ermordung war ihr Widerstand gegen die Diktatur von Rafael Leónidas. Der 25. November ist heute ein wichtiger Tag für die kollektive Erinnerung der feministischen Bewegungen. An diesem gehen jährlich weltweit FLINTA auf die Straße, um gegen patriarchale Gewalt zu protestieren und sie zu politisieren.
In Deutschland wurden in diesem Jahr bisher 95 Frauen umgebracht. In Hamburg waren es sieben. Der letzte Femizid in unserer Stadt ereignete sich vor wenigen Tagen, am 04.11.2022. Einen Tag zuvor hatte es einen versuchten Femizid gegeben. In Deutschland erfahren jede Stunde mindestens 13 Frauen Gewalt in ihrer Partnerschaft und im vergangenen Jahr gab es 204 Straftaten gegen trans-Personen. Diese Zahlen sind erschreckend hoch, doch die Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher. Und sie zeigen: Patriarchale Gewalt stellt keine Ausnahme dar, sondern geschieht jeden Tag, überall auf der Welt!
Hinzu kommt, dass wir in Zeiten von Krieg und Krise weltweit vermehrten Angriffen auf unsere Selbstbestimmung und Rechte ausgesetzt sind. Auch unter der aktuellen Krise hier in Deutschland leiden FLINTA mit am stärksten. Und während für Waffen 100 Milliarden da sind, wird für dringend benötigte Frauenhausplätze kein Geld zur Verfügung gestellt.
Hoffnung geben uns die weltweiten Frauenaufstände, insbesondere in Iran, Kurdistan und Mexiko. Deswegen schließen wir uns dem aus der kurdischen Frauenbewegung stammenden Ruf der Frauen im Iran an: JIN, JÎYAN, AZADÎ! (Frau, Leben, Freiheit!)
Wir fordern: mindestens 200 weitere Frauenhausplätze, die Umsetzung der Istanbul Konvention, das Recht auf kostenfreie und legale Abtreibung – Paragraph 218 aus dem StGB zu streichen, gleiche Löhne für alle, bezahlbaren Wohnraum und sichere Arbeitsplätze, Anpassung der Löhne und Sozialleistungen an die Preissteigerungen, sofortige Preisstopps für Lebensmittel, Mieten, Sprit und Energie auf Kosten der Unternehmen, jegliche Art von Homo- und Transfeindlichkeit in der Gesellschaft zu bekämpfen, eine unabhängige Zählstelle für (versuchte) Femizide und
queerfeindliche Gewalt, Fluchtursachenbekämpfung sowie ehegattenunabhängiges Asyl- und Bleiberecht für alle Frauen und Familien, die vor Gewalt fliehen müssen, Ausbau von Präventionsarbeit, Bildungsangeboten und Beratungsstellen zu patriarchaler Gewalt.
Kontakt: Jara Hamdorf, Tel.: 017680256645, E-Mail: presse-frauenstreik-hamburg@web.de